0:4! BVB wird deklassiert.

Bayern zeigt Dortmund brutal die Grenzen auf.


DORTMUND: Borussia Dortmund hat am 10. Spieltag seine erste Saisonniederlage kassiert und damit den Kontakt zu den Spitzenplätzen verloren.
Gegen den FC Bayern München verlor der BVB am Samstagabend hochverdient und klar zu niedrig mit 0:4 (0:2).
Dayot Upamecano (4. Minute) brachte den in allen Belangen haushoch überlegenen FCB in Führung, der Torschützenführende Harry Kane (9./72./90.) sorgte mit seinem Dreierpack, seine Saisontore 13,14 und 15 für die absolute Demütigung. Dazu schossen die Bayern noch zwei Abseitstore. Der Dortmunder Auftritt war eine einzige Frechheit und am Rande der Arbeitsverweigerung. So wird es schwer in die CL einzuziehen.
Dortmund liegt mit 21 Punkten und 20:15 Toren auf dem 4. Platz.


Der Vierte Dortmund (21 Punkte) traf auf den Zweiten Bayern (23 Zähler). Beide waren noch ohne Niederlage, die Bayern mit sieben Siegen und zwei Unentschieden gestartet, zwei Zähler und zwei Plätze dahinter der BVB (sechs Siege, drei Unentschieden). Die Schwarz-Gelben waren seit 20 Bundesliga-Partien oder 26 Pflichtspielen zu Hause unbesiegt, der FCB hatte saisonübergreifend fünf seiner jüngsten sechs Auswärtsspiele in der Bundesliga gewonnen. Der bislang letzte BVB-Sieg in der Bundesliga in diesem Duell lag fünf Jahre zurück.


BVB-Trainer Edin Terzic stellte nach dem 1:0 im DFB-Pokal gegen die TSG Hoffenheim viermal um.
Hummels, Sabitzer, Malen und Füllkrug rückten für Süle, Reyna, Bynoe-Gittens und Moukoko (alle Bank) neu ins Team.


Bayern-Coach Thomas Tuchel ließ nach dem 1:2-Aus im Pokal beim 1. FC Saarbrücken gleich siebenmal wechseln.
Mazraoui, Upamecano, Laimer, Goretzka, Coman, Musiala und Kane ersetzten Sarr, Müller, Krätzig, Tel, Choupo-Moting (alle Bank), Kimmich (gesperrt) und de Ligt (verletzt) in der Startelf.


Vor 81.365 Zuschauer im ausverkauften Signal-Iduna-Park begegneten sich beide Teams jeweils in einer 4-2-3-1-Grundordnung. Die Gäste suchten von Beginn an den Weg nach vorn, attackierten früh und hoch und sorgten mit einer schnellen 2:0-Führung dafür, dass sie das Spielkonzept frühzeitig ändern, sich tiefer staffeln und auf Spielkontrolle oder schnelle Umschaltaktionen lauern konnten. Dortmund spielte vogelwild und wirkte als ob sie gar keinen Plan hatten.


Die Bayern rissen das Zepter sofort an sich und drängten den BVB nach hinten.
Frühes Erfolgserlebnis inklusive.
Nach einer scharfen Sane-Ecke kamen Hummels und Füllkrug nicht ran, während Schlotterbeck Gegenspieler Upamecano entwischen ließ, der aus nächster Nähe einnickte, Kobel blieb dazu auf der Linie kleben (4.). 1:0 für die Bayern!
In dieser Art und Weise ging es weiter, auch weil vom offensiv äußerst harmlosen Team in Schwarz und Gelb abgesehen von einem auch in den Zweikämpfen motivierten Reus wenig bis nichts kam. Allen voran Coman, Musiala und Sane kombinierten sich häufig erfolgreich nach vorn und spielten dabei gnadenlos ihre Geschwindigkeit gegen oftmals zu behäbig und ängstlich wirkende Dortmunder wie Hummels aus.
Die logische Folge war das nächste Tor.
Der FCB eroberte den Ball, kurz darauf leitete Sane mit der Hacke gegen Wolf den Angriff ein. Goretzka stürmte durchs Mittelfeld, spielte steil und hier überlief der pfeilschnelle Sane den zu langsamen Hummels. Ein Querpass folgte als nächstes, ehe Kane nur noch einzuschieben brauchte (9.). 2:0 für die Bayern!
Damit war das Spiel bereits zu diesem Zeitpunkt entschieden. Dortmund machte nichts nach vorne und ließ es mit sich geschehen. Die Bayern schalteten ein paar Gänge herunter, standen tiefer und ließ den BVB etwas mit dem Ball spielen, ohne unter Druck zu geraten. Die Terzic-Elf war mit Ball völlig überfordert und wirkte zum Teil wie eine bessere Amateurmannschaft.
Ryerson (12.) und Reus (26.) verfehlten mit einem Distanzschuss das Ziel und nachdem der wohl leicht im Abseits stehende Kane nur den Pfosten traf (32.), Goretzka einen Fallrückzieher versuchte (36.) und einen Kopfball aus guter Lage nicht ins Ziel bugsierte (38.), verzeichneten die Hausherren gar eine Top-Chance. Der über Umwege an die Kugel kommende Malen schoss den Ball hier aber etwas überhastet links oben drüber und damit nicht zum 1:2 ins Netz (45.).
Direkt danach war Halbzeit, in die der BVB von den eigenen Fans mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet wurde.
Damit nahm Bayern das insgesamt verdiente 2:0 mit in die Pause.
Der Rekordmeister war schlicht die dominantere und haushoch bessere Mannschaft, so auch direkt zum Start des zweiten Abschnitts, für den Terzic auf defensive Dreierreihe mit dem extra dafür gebrachten Süle umstellte. Nach Kane-Pass war Musiala frei vor Kobel aufgetaucht, scheiterte allerdings am Keeper der Borussia, der zur Ecke klärte (46.). In Folge dieser Standardsituation vergaben Kane und Mazraoui (46.), ehe Musialas feines Tor (48.) aufgrund einer knappen Kane-Abseitsstellung aberkannt wurde.
Letzen Endes lief alles auf einen nie groß gefährdeten Bayern-Sieg hinaus, auch weil Reus die beste Chance für den BVB vergab. Nach einem Abschluss aus zentraler Lage parierte hier Neuer richtig stark (56.).
Kurz darauf war auf der Gegenseite einmal mehr Kobel gefordert, als er zunächst Sanes Schuss stark parierte (58.) und dann den Abschluss von Musiala hielt (64.).
Der Schweizer war stärkster Dortmunder, ohne den es in Richtung Zweistelligkeit gegangen wäre.
Den nächsten Tiefschlag konnte auch der Keeper dann nicht verhindern.
Nach einem Querpass von Coman musste Kane nur noch einschieben (72.). 3:0 für Bayern!
Und nachdem Dortmunds Joker Moukoko das 1:3 verpasst hatte (87.), legten die Münchener nochmal nach.
Süle spielte beim eigenen Aufbau einen Fehlpass, sodass Pavlovic für Kane vorbereiten konnte. Der Angreifer war auf und davon, blickte frei vor Kobel auf und feuerte die Kugel souverän ins linke untere Eck, ein typischer Kane-Treffer (90.). 4:0 für Bayern!
Besonders in diesem Spiel konnte man sehen, wie weit weg der BVB von der europäischen Spitze ist. Mit dem klaren Auswärtssieg festigten die Münchner ihre Position als Leverkusen-Verfolger Nummer 1, während der BVB mit seiner ersten Bundesliga-Pleite 2023/24 leben musste und damit, den FCB weiterhin seit November 2018 (3:2) nicht mehr schlagen zu können (neun Niederlagen und nur ein Remis seither). Man hängt nun fünf Punkte hinter den Bayern, gar sieben Zähler sind es zum Tabellenführer Leverkusen.
Nach vier Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Aytekin diese ungleiche Duell ab.
Borussia Dortmund verliert gegen den FC Bayern München mit 0:4!
Beide Teams müssen unter der Woche in der CL-Vorrunde zum 4. Spieltag antreten.
Dortmund spielt am Dienstag um 18:45 Uhr zu Hause gegen Newcastle United.
Die Bayern empfangen am Mittwoch um 21 Uhr Galatasaray Istanbul.



Statistik:


Borussia Dortmund – FC Bayern München 0:4 (0:2)


Tore: 0:1 Upamecano (4.), 0:2/0:3/0:4 Kane (9./72./90.)


BVB: Kobel – Wolf (46. Süle), Hummels, Schlotterbeck, Ryerson – Öczan (57. Nmecha), Sabitzer – Malen (57. Adeyemi), Reus, Brandt (66. Moukoko) – Füllkrug (79. Haller)
Trainer: Edin Terzic


Bayern: Neuer – Mazraoui, Upamecano (60. Pavlovic), Kim, Davies – Laimer, Goretzka – Coman, Musiala (89. Choupo-Moting), Sane (89. Müller) – Kane
Trainer: Thomas Tuchel


Gelbe Karten: Hummels, Ryerson, Sabitzer – Laimer, Sane, Trainer Tuchel


Torschüsse: 15:14 (150:123)
Ecken: 3:2 (50:39)
Chancen: 5:11 (78:57)
Ballbesitz: 49:51


Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft)

PK nach dem Bayern-Spiel

Highlights vom Bayern-Spiel


Bundesliga 2023/24: 10. Spieltag:


Samstag, 4. November 2023 um 18:30 Uhr in Dortmund, Signal-Iduna-Park:


Borussia Dortmund – FC Bayern München



voraussichtliche Aufstellungen:


BVB: Kobel – Ryerson, Hummels, Schlotterbeck, Bensebaini – Öczan, Sabitzer – Malen, Reus, Brandt – Füllkrug
Trainer: Edin Terzic


Bayern: Neuer – Mazraoui, Upamecano, Kim, Davies – Laimer, Goretzka – Coman, Musiala, Sane – Kane
Trainer: Thomas Tuchel


Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Assistenten: Dietz (Kronach) + Beitinger (Regensburg)
Vierter Schiedsrichter: Jöllenbeck (Freiburg)
VAR: Brand (Schwebheim)



Ersatzbank:


BVB: Meyer (Torwart), Süle, Nmecha, Reyna, Wolf, Adeyemi, Bynoe-Gittens, Moukoko, Haller


Bayern: Ulreich (Torwart), Sarr, Krätzig, Gnabry, Tel, Müller, Pavlovic, Choupo-Moting



Ausfälle:


BVB: Can (Knieprobleme), Duranville (Muskelfaserriss)


Bayern: de Ligt (Innenbandriss), Guerreiro (Aufbautraining), Kimmich (Rot-Sperre)



Zum Spiel:


BVB: Wenn dieses Spiel auf dem Kalender steht, stellt es das restliche Wochenende oft ein wenig in den Schatten. Dortmund gegen Bayern, natürlich am Samstagabend, aber mit einem kleinen Makel. Keines der beiden Teams steht an der Tabellenspitze, wenn die Partie im Signal-Iduna-Park angepfiffen wird. Es trifft der Vierte auf den Zweiten. Fast alle Statistiken der letzten Jahre sprechen gegen den BVB (elf der letzten 13 Duelle mit Bayern verloren, seit 2017 44 Gegentreffer kassiert). Der BVB ist aktuell seit saisonübergreifend 17 Bundesliga-Spielen (elf Siege, sechs Unentschieden) und 20 Heimspiele am Stück ungeschlagen. Das ist die aktuell längste Serie aller Teams in den ersten drei deutschen Ligen. Gemeinsam mit den ebenfalls in dieser Saison ungeschlagenen Bayern jagt der BVB derzeit Bayer Leverkusen. Nach neun Spieltagen ist Dortmund mit 21 Punkten der beste Tabellenvierte in der Bundesliga-Geschichte, ein Sieg im Klassiker könnte die Schwarz-Gelben auf Rang zwei vor die Bayern katapultieren. Die zuvor angeschlagenen Kobel, Hummels und Nmecha standen im Pokal gegen Hoffenheim beim 1:0 allesamt zur Verfügung und sind auch gegen München dabei, dazu kann Wolf auch ran. Kapitän Can fehlt genau wie Duranville.


Bayern: Nach dem bitteren Ausscheiden in der 2. Runde des DFB-Pokals beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken (1:2) reist der FC Bayern München zum Klassiker nach Dortmund und das mit ordentlich Wut im Bauch. Doch die Bayern wären nicht die Bayern, wenn sie den Schalter nicht wieder schnell auf Angriffsmodus umlegen könnten. Wut konnte bei den Münchenern schon immer gewaltige Kräfte entfalten. Mit einem Sieg beim BVB ließe sich die Pokalwunde zwar nicht sofort lecken, gleichwohl wäre ein Erfolg im mit Spannung erwarteten Prestigeduell ein gehöriges Trostpflaster. Bayern-Coach Tuchel muss gegen seinen Ex-Klub eine Serie brechen, um die seines Klubs am Laufen zu halten. Weder mit Mainz noch mit PSG hat er ein Auswärtsspiel in Dortmund gewonnen. Goretzka dürfte nach seinem Handbruch in die Startelf zurückkehren und den gesperrten Kimmich ersetzen. Mazraoui fehlte zu Wochenbeginn und im Pokal krank, er steht aber zur Verfügung. Neben Kimmich fallen dazu verletzt de Ligt und der Ex-Dortmunder Guerreiro aus.


Bilanz: 108 Spiele. BVB 25 Siege, 30 Unentschieden, Bayern 53 Siege. 133:219 Tore.

PK vor dem Bayern-Spiel