0:2! BVB scheidet aus.

Dortmund verliert hochverdient.

LONDON: Borussia Dortmund ist absolut verdient im Achtelfinale der Champions League ausgeschieden.
Im Hinspiel noch 1:0 gewonnen, verlor Dortmund beim FC Chelsea das Rückspiel absolut zurecht mit 0:2 (0:1) und ist insgesamt mit 1:2 ausgeschieden.
Raheem Sterling (43. Minute) und Kai Havertz (53. HE) schossen die Engländer eine Runde weiter.
Beim Elfmeter von Havertz war aber auch Glück im Spiel. Erst an den Pfosten geschossen, durfte der deutsche Nationalspieler erneut antreten, weil beide Teams und vor allem ein Chelsea-Spieler zu früh hineingelaufen war und diesmal auch verwandeln. Insgesamt fehlte es dem BVB an Durchschlagskraft, Spielglück und die letzte Überzeugung. Jetzt gilt es im Pokal und Bundesliga wieder an die starken Leistungen anzuknüpfen.

BVB-Trainer Edin Terzic tauschte im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Leipzig am Freitag nur einmal personell.
Guerreiro startete für den gelbgesperrten Ryerson hinten links.
Chelsea-Coach Graham Potter nahm nach dem 1:0-Sieg über Leeds United zwei Wechsel vor. Cucurella und der zuletzt angeschlagene James vertraten Loftus-Cheek (Bank) und den in der CL gar nicht nominierten Badiashile.
Vor 40.343 Zuschauer in der ausverkauften Stamford Bridge agierte Chelsea in einer 3-4-2-1-Grundordnug mit teilweise drei sehr variabel agierenden Angreifern. Der BVB startete in einem 4-2-3-1 in die Partie, in der Schlussphase ließ sich Reyna im Aufbau zurückfallen, der für Özcan eingewechselte Bynoe-Gittens agierte gemeinsam mit Haller und den äußerst hoch aufrückenden Außenverteidigern im Angriff und Reus zwischen den Linien.
Kriselnde Blues, in der Premier League nur Zehnter, zeigten zuletzt einen Aufwärtstrend und bestätigten diesen beim Wiedersehen mit Dortmund sofort. Die ersten Minuten gehörten hoch pressenden Blues, die zügig drei gute Chancen hatten.
Sterling verließ im Konter vor Meyer die Überzeugung (2.), gegen Joao Felix war der Kobel-Vertreter rechtzeitig draußen (6.) und Havertz wurde von Can noch entscheidend beim Abschluss gestört (8.). Indizien für eine nervöse Anfangsphase der Gäste, die zeitig einen Dämpfer kassierten. Schon nach fünf Minuten musste der formstarke Brandt mit bandagiertem Oberschenkel ausgewechselt werden. Für ihn kam Reyna.
Erst nach einer Viertelstunde war der BVB im Spiel angekommen. Die Terzic-Elf hatte Ballbesitz, bis auf einen gefährlichen Freistoß von Reus, den Kepa stark parierte, aber keine Chancen (17.). Chelsea verteidigte gut. Und investierte bald wieder mehr. In der 28. Minute hatten die Heim-Fans an der Stamford Bridge den Torschrei bereits auf den Lippen, Havertz traf nach Wolfs unzureichender Klärungsaktion aus 13 Metern aber nur den Innenpfosten.
Der CL-Sieger von 2012 und 2021 war die deutlich gefährlichere Mannschaft, betrieb mit zunehmender Spieldauer aber Chancenwucher. In der Druckphase kurz vor der Pause scheiterte Sterling am starken Meyer, ehe Havertz diesmal zwar einschoss, zuvor hatte jedoch eine Abseitsposition vorgelegen (38.). Die Blues blieben dran. Joao Felix ließ die nächste Großchance ungenutzt, Meyer parierte erneut stark (41.). Der Druck wurde zu hoch und das Tor fiel dann doch.
Nach Chilwells Hereingabe traf Sterling den Ball nicht sauber, danach stocherte sich der Engländer doch noch irgendwie an Reus vorbei. Aus zehn Metern zog Sterling daraufhin humorlos ab und traf ins Netz (43.). 1:0 für Chelsea!
In dieser Phase fehlte bei den Borussen die Entlastung nach vorn und es wurde bestraft.
Zur Pause lag Chelsea hochverdient mit 1:0 vorne.
Die Chelsea-Führung hatte Dortmunds Hinspiel-Vorsprung ausgeglichen.
Das reichte den Hausherren aber nicht.
Keine eineinhalb Minuten nach Wiederbeginn flankte Chilwell dann gegen Wolfs Arm, via VAR-Intervention hieß es schließlich Elfmeter.
Bei der Ausführung verzögerte Havertz extrem stark, traf den rechten Pfosten. Obwohl in dem Moment, als Havertz den Ball spielte, Akteure beider (!) Mannschaften regelwidrig im Strafraum waren, ließ Schiedsrichter Makkelie den Schuss wiederholen.
Diesmal verwandelte Havertz flach unten rechts (53.). 2:0 für Chelsea!
Daraufhin ebbte der Druck der Blues ein wenig ab, diesen erzeugte nun eher das dem Rückstand hinterherlaufende Dortmund. Sechs Meter vor dem Tor fiel die Kugel Bellingham vor die Füße, unter Druck schob er sie vorbei (58.). Die Partie war offen. Doch die Potter-Elf ließ defensiv weitaus weniger anbrennen als der BVB, bei dem Terzic Bynoe-Gittens für Özcan brachte (64.). Kurz darauf verlangte Wolf Kepa eine Parade ab (65.).
In Summe reichten die Bemühungen aber nicht. Den Dortmundern gingen zündende Ideen und die nötige Durchschlagskraft ab, Chelsea verwaltete intelligent, stand hinten sicher. Die vermeintliche Vorentscheidung in der 76. Minute zählte nicht, ehe Gallagher einschob, war Sterling aus dem Abseits gekommen.
So ging es in die Schlussphase.
Bellinghams Kopfball landete auf dem Tornetz (89.) und ein abgefälschter Versuch von Wolf, der in Kepas Armen landete (90.) waren die letzten Torchancen eines Dortmund, dem auch einfach die Qualität fehlte um weiter zu kommen.
Nach acht Minuten Nachspielzeit war Schluss.
Chelsea schlägt Dortmund klar und zurecht mit 2:0 und steht im Viertelfinale!
Auf den BVB wartet am Samstag (18:30 Uhr) gleich der nächste Kracher.
Dortmund gastiert zum Revierderby beim Erzrivalen FC Schalke 04.
Chelsea ist ebenfalls am Samstag (16 Uhr) bei Leicester City gefordert.


Statistik:


FC Chelsea – Borussia Dortmund 2:0 (1:0)


Tore: 1:0 Sterling (43.), 2:0 Havertz (53. HE)


Chelsea: Kepa – Fofana, Koulibaly, Cucurella – James, Fernandez (87. Zakaria), Kovacic (83. Pulisic), Chilwell – Sterling (83. Loftus-Cheek), Joao Felix (67. Gallagher) – Havertz
Trainer: Graham Potter


BVB: Meyer – Wolf, Süle, Schlotterbeck, Guerreiro – Can, Öczan (64. Bynoe-Gittens) – Brandt (5. Reyna), Bellingham, Reus – Haller (77. Malen)
Trainer: Edin Terzic


Gelbe Karten: Kepa, Cucurella, Fernandez, Chilwell – Wolf, Süle


Torschüsse: 13:13 (98:112)
Ecken: 5:3 (27:39)
Chancen: 10:5 (55:48)
Ballbesitz: 39:61


Schiedsrichter: Danny Makkelie (Niederlande)
Zuschauer: 40.343 (ausverkauft)

Highlights vom Chelsea-Spiel

FC Chelsea - Borussia Dortmund | Highlights - Champions League 2022/23 | SRF Sport

PK nach dem Chelsea-Spiel

Uefa Champions League 2022/23: Achtelfinale: Rückspiel:


Dienstag, 7. März 2023 um 21 Uhr in London, Stamford Bridge:


FC Chelsea – Borussia Dortmund


voraussichtliche Aufstellungen:


Chelsea: Kepa – Fofana, Koulibaly, Chalobah – Loftus-Cheek, Fernandez – Kovacic, Chilwell – Joao Felix, Havertz, Mudryk
Trainer: Graham Potter


BVB: Meyer – Wolf, Süle, Schlotterbeck, Guerreiro – Can, Öczan – Brandt, Bellingham, Reus – Haller
Trainer: Edin Terzic


Schiedsrichter: Danny Makkelie (Niederlande)
Assistenten: Honig (Niederlande) + de Vries (Niederlande)
Vierter Schiedsrichter: Kamphuis (Niederlande)
VAR: van Boekel (Niederlande)


Ersatzbank:


Chelsea: Bettinelli (Torwart), Azpilicueta, Cucurella, Pulisic, Sterling, Zakaria, Gallagher, Ziyech, Chukwuemeka


BVB: Unbehaun (Torwart), Hummels, Meunier, Rothe, Dahoud, Reyna, Bynoe-Gittens, Malen, Modeste


Ausfälle:


Chelsea: Kante (Trainingsrückstand), Mendy (Schulterverletzung), Thiago Silva (Bänderverletzung), James (Oberschenkelverletzung), Mount (Beckenprellung)


BVB: Morey (Trainingsrückstand), Moukoko (Syndesmosebandanriss), Adeyemi (Muskelfaserriss), Ryerson (Gelb-Sperre), Kobel (muskuläre Probleme)


Zum Spiel:


Chelsea: Chelsea hat zehn der zurückliegenden 18 Europapokalspiele an der Stamford Bridge gewonnen (dazu fünf Unentschieden, drei Niederlagen). Die Bilanz im Achtelfinale der Königsklasse sieht wie folgt aus. Zehnmal kam man weiter, sechsmal schied man aus. Die Blues haben acht der 14 Duelle in UEFA-Wettbewerben gedreht, in denen sie eine Niederlage aus dem Hinspiel an der Stamford Bridge aufholen mussten. Sie gewannen alle drei Duelle, in denen sie das Hinspiel auswärts mit 0:1 verloren hatten. In der Liga läuft es trotz des 1:0 gegen Leeds United so gar nicht. Dort liegt man auf Platz 10. Ein Ausscheiden und die Saison würde endgültig in Trümmern liegen. Coach Potter muss auf Kante, Mendy, Thiago Silva, James und Mount verzichten.


BVB: Die Entscheidung fällt an der Stamford Bridge. 26 Stunden vor dem Anpfiff des Achtelfinal-Rückspiels gegen den FC Chelsea machten sich die Borussen am Montagabend beim Abschlusstraining mit der Spielstätte bekannt. Regenschauer empfingen sie. Morgen Abend kommt der Orkan von 40.343 Stimmen hinzu. Sie wollen Chelsea ins Viertelfinale tragen. Der BVB geht mit einem dünnen 1:0-Vorsprung ins Rückspiel. Es wird ein spannender Tag, ein spannender Fußball-Abend an der Stamford Bridge in London. „Wir sollten nicht glauben, dass die Form entscheiden wird. Es ist ein K.o.-Spiel, in dem wir zur Halbzeit einen knappen Vorsprung haben von 1:0“, so Coach Terzic. „Es ist ein bedeutendes Spiel für den Klub. Wir wollen zeigen, dass wir gegen eines der Top-Teams Europas bestehen können.“ In Achtelfinal-Duellen in der UEFA Champions League schied der BVB dreimal aus und kam viermal weiter. Bei englischen Klubs hat der BVB vier Partien gewonnen, einmal unentschieden gespielt und zehn Spiele verloren. Der BVB hat die letzten zehn Spiele alle gewonnen. Es läuft bei den Westfalen. Zuletzt gab es in der Liga ein 2:1 gegen Leipzig. Terzic muss auf Morey, Moukoko, Hinspiel-Torschütze Adeyemi, Ryerson und Kobel verzichten.


Bilanz: 1 Spiel. BVB 1 Sieg, 0 Unentschieden, Chelsea 0 Siege. 1:0 Tore.
Hinspiel: 1:0 für den BVB.

PK vor dem Chelsea-Spiel